Montag, 2. Mai 2011

#37 Heligoland & Elizabeth Devlin, 16.04.11


Konzert: Heligoland & Elizabeth Devlin
Ort: ein Wohnzimmer irgendwo in Paris, Oliver Peel Session # 37
Datum: 16.04.2011
Zuschauer: 30-35
Konzertdauer: Elizabeth Devlin etwa 40, Heligoland gut 50 Minuten


Update: 27.04.2011

Liebe Freunde. Ich bin zur Zeit sehr lahm, das schöne Wetter scheint blockierend auf meine Schreibaktivitäten zu wirken und so habe ich den ausführlichen Bericht immer noch nicht gebacken bekommen. Sei's drum, denn Videos angucken ist ja auch was Schönes. Und diesbezüglich hat Mickey von Le Cargo wundervolle Mitschnitte geliefert. In den nächsten Tagen soll von Heligoland sogar noch mehr hochgeladen werden. Und ist d'Artagnan nicht wahnsinnig süß in dem Video von Elizabeth Devlin??






Heligoland in meinem Wohnzimmer, ein Traum wurde wahr! Und Traum passt auch stilistisch, denn Heligoland spielen feinsten Dream Pop, der von keinem Geringeren als Robin Guthrie (Cocteau Twins) produziert wird.

Die Australier um die baumlange Sängerin Karen Vogt ließen mich und unsere Gäste dahinschmelzen, performten leidenschaftlich, eindringlich und bestens ausbalanciert. Sie waren extra bereits drei Stunden vor Beginn der Session erschienen, um ausgiebig und perfektionistisch den Soundcheck durchzuführen. Wahre Profis, die dennoch locker und herzlich drauf sind und uns mit noch unveröffentlichten Songs verwöhnten.

Vorher hatte die New Yorkerin Elizabeth Devlin verwunschene Stücke auf einer Auotharp zelebriert, die von einer alten Grammofon-Aufnahme hätten stammen können. Unser Kater d'Artagnan schnurrte zufrieden und machte sich breit wie ein kleiner Löwe. Kurios: Elizabeth ist im 8. Monat schwanger und ich hatte lange Zeit nichts davon gemerkt. Da sage noch jemand, Männer würden bei Frauen vor allem auf die Figur achten!

Alles in allem also wieder sehr schön und harmonisch. Diejenigen die länger blieben, kamen noch in den Genuß der Coverversionen von The Tallest Man On Earth und Laura Marling, die die süße Französin Aurore auf der Gitarre meiner Frau zum Besten gab.

Und wer jetzt schon ausführlicher Bescheid wissen will, lese den tollen Artikel von Daniel (danke dir!), den er für die Seite Blogkultur verfasst hat. Klick!

Ich selbst brauche noch ein wenig Zeit, um weiter auszuholen. Zudem warten wir auch noch auf die Videos von Micky von le Cargo. Stay tuned!

- English Review of the session & great photos at Rockerparis, klick!

#36 Horse Feathers, 04.04.11


Konzert: Horse Feathers
Ort: ein Wohnzimmer irgendwo in Paris, Oliver Peel Session # 36
Datum: 04.04.2011
Zuschauer: 37 glaube ich
Konzertdauer: satte 70 Minuten!


Als Catherine, die charmante Cellistin von Horse Feathers am Sonntag beim (öffentlichen) Konzert im Café de la Danse verkündete, daß sie am Montag einen freien Tag hätten und diesen zum ausgiebigen Sightseeing nutzen wollten, stockte mir kurz der Atem. Sie hatte doch wohl nicht vergessen, daß sie am 4. April abends etwas vor hatte? Nämlich zusammen mit Sänger und Songwriter Justin, dem Geiger Nathan und dem neuen Drummer Matthew eine Session in unserem Wohnzimmer zu spielen? Würde mein Traum etwa wie eine Seifenblase zerplatzen, weil Horse Feathers lieber auf dem Montmartre flanieren gehen wollen?

Nach der Show im Café de la Danse klärte sich aber alles auf. Nein, Catherine hatte die Oliver Peel Session nicht vergessen. Das Touristenprogramm würden sie tagsüber erledigen und abends dann wie geplant bei uns musizieren. Mir fiel ein Stein vom Herzen, zumal ich vorher keinerlei direkten Kontakt zur Band aufgenommen hatte. Ungewöhnlich, denn in der Regel gehen der Session unzählige E-Mails (im Fall von Eux Autres sagenhafte 58!) mit der auftreten Gruppe voraus. In diesem Falle aber hatte alles eine in Paris lebende Amerikanerin namens Colleen eingefädelt. Sie kannte Nathan, den Geiger von Horse Feathers, und leitete alle Informationen weiter. Ein Riesendank an sie! Und auch ihre Hauptsorge konnte zerstreut werden. Sie hatte ziemlich große Panik davor, daß unser Wohnzimmer bei einer solch tollen Band aus allen Nähten platzen würde und so versendete ich die Einladungsmails erst zwei Tage vorher, was eine gewisse Selektion bewirkte. Letztlich waren wir etwa 35 Leute und das war absolut ok so.

Wie die Session selbst war? Na absolut himmlisch und unbeschreiblich schön! Bloggerfreund Eike hat neulich in einem Konzertbericht den treffenden Ausdruck "beseelt" verwendet und diese Vokabel schien mir hier absolut passend. Es war in der Tat eine beseelte Session, die meine kühnsten Erwartungen noch übertraf. Wow!!

Obwohl es auch wieder ein paar Pannen gab. Schon beim ersten Lied riss ich Trottel die Gardine aus der Verankerung und das Ding hängt jetzt noch auf Halbmast. Und dann blieben auch noch zwei Leute nachts um 1 im Aufzug stecken, so daß wir einen Notdienst rufen mussten, um sie zu befreien.

Die Musiker selbst jammten am Ende noch lange auf dem Fußboden und hätten wahrscheinlich noch die ganze Nacht weitergemacht, wenn nicht meine Frau zu verstehen gegeben hätte, daß sie morgens früh raus und zur Arbeit muß. Ich und die anderen sahen das ein, obwohl es wirklich immer gemütlicher wurde und ich mich mit Justin, dem Sänger von Horse Feathers, ganz blendend unterhielt (er erklärte mir unter anderem, daß deutsches Bier tausend mal besser sei als diese belgische Affenpisse und er stehe besonders auf Hefeweizen).

Fotos: Archivbilder, aktuelle Pics in Kürze!

Topaktuelle Videos. Tausend Dank an Uschi-Darling!!








Setlist Horse Feathers, Oliver Peel Session # 36, Paris:

01: Waltz
02: Starving Robins
03: Dust Bowl
04: Belly Of June
05: Mother's Sick
06: Thistled Spring
07: Helen
08: Heathen's Kiss
09: The Drought
10: Cascades
11: Curs In The Weeds

12: Hardwood Pews

Link: Auf dem Klienicum gibt es einen ganz vorzügliche CD-Besprechung von Thistled Spring, klick!

Aus unserem Archiv:

Horse Feathers, Wien 30.09.10
Horse Feathers, Paris, 23.02.09




#35 Eux Autres & Rum Tum Tiddles, 13.03.11


Konzert: Eux Autres & Rum Tum Tiddles
Ort:ein Wohnzimmer irgendwo in Paris, Oliver Peel Session # 35
Datum: 13.03.2011
Zuschauer: 50 oder so
Konzertdauer: Rum Tum Tiddles 50, Eux Autres 45 Minuten


An dieser Stelle möchte ich euch auf keinen Fall zu lange davon abhalten, den wunderbaren Konzertbericht (klick) und das interessante Interview von Julius mit Efterklang zu lesen und nur kurz durchgeben, daß diese OP Session wieder spitzenmäßig war. Volle Hütte, prima Bands, gute Stimmung, alles bestens.

Vorab schon mal ein cooles Video von Uschi (danke, Darling!). Ansonsten: das Klienicum lesen, klick!!, denn Eike hat viele nützliche Informationen über die Band aus San Francisco zusammengetragen und in seinem unnachahmlichen Schreibstil geschildert. Er hat mich überhaupt erst auf Eux Autres aufmerksam gemacht. Tausend Dank nach Bayern!




Montag, 31. Januar 2011

#34: Jae & General Bye Bye, 30.01.11


Konzert: Jae & General Bye Bye
Ort: ein Wohnzimmer irgendwo in Paris, Oliver Peel Session # 34
Datum: 30.01.11
Zuschauer: 28


Nach der letzte Session, bei der 58 Leute unser Wohnzimmer bevölkerten, hat mich meine Frau (auf dem Foto, die Katze streichelnd) bezüglich der Zuschauerzahl hart an die Leine genommen. "Wenn das nächste Mal wieder so viele kommen, wird es nie wieder ein Konzert bei uns geben!", ließ sie durchblicken und ihrem strengen Gesichtsausdruck entnahm ich, daß sie nicht zu Scherzen aufgelegt war. Ohnehin hat sie bei uns das Sagen, sie ist neben unserem Kater der uneingeschränkte Boss im Hause. Ihr sardisches Temperament hat sie von ihrem Vater in die Wiege gelegt bekommen und wenn die Sarden wütend werden, dann gnade dir Gott! Habe ich Bock, ein Messer in den Rücken gerammt zu bekommen? Nö.

Konsequenz: wir fanden uns an diesem bitterkalten, aber sonnigem Wintertag in Paris in recht kleiner Runde wieder. Meine Frau hatte in der Einladungs E-mail unmissverständlich klargemacht, daß Leute die sich zu spät schriftlich melden, draußen bleiben müssen. So tröpfelten schließlich 25-30 Musikfans ein (darunter die bildhübsche Alice-Anne, Foto) und lümmelten sich auf dem von den Sessions völlig versifften Teppichboden. Rotweinflecke mustern das häßliche, ursprünglich hellbraune Teil und hinterlassen eine Art Kunstwerk im Stile des Art Brut. Vielleicht sollten wir die Teppichteile rausschneiden, von den jeweiligen Übeltätern unterschreiben lassen und bei ebay versteigern? Aber wer würde so was kaufen? Keine Sau. Na, gut, es gibt hirnverbrannte Leute, die den doofen Spickzettel von Jens Lehmann käuflich erworben haben, aber ein Stück Teppich von Oliver Peel? Dann doch lieber Katzenhaare von d'Artagan?!

Aber lassen wir diese absurden Gedankenspiele und kommen zur Musik, denn die war erneut hochklassig. Wie schon am letzten Wochenende wurde wieder holländisch gesprochen, zumindest vor und nach dem Konzert. Unsere gute Stube ist im Moment Anlaufstelle für Talente aus Amsterdam, nach den famosen Bird On The Wire nun die nicht minder talentierte Jessica Sligter alias Jae. Eigentlich dachte ich, daß die Folkeuse in Oslo leben würde, aber das stimmt so nicht mehr. Ihr Aufenthalt in Norwegen ist zu Ende und sie ist zur Zeit wieder in Holland. Dort scheint die Luft besonders inspirierend zu sein, jeder der sie heute abend erleben durfte, wird dies bezeugen können. Aber sie war nicht alleine auf der improvisierten Bühne, sondern spielte zusammen mit einem Gitarristen names Viljam. Ich glaube er ist Finne und er sprach auch gut deutsch. Die beiden schüttelten ein herrliches Set aus dem Ärmel. Ganz relaxt, ohne zu forcieren, ließ Jae ihre liebliche, naturreine Stimme erklingen (man höre Red Around The Eyes bei Myspace!) und erwärmte die Herzen der bedächtig zuhörenden Gäste. Diese waren zwar nicht so zahlreich wie sonst, dafür aber in Applaudierlaune. Selten gab es nach einem Konzert solch donnernden Beifall. Auch die Debüt CD Balles And Kittens, Draught And Strangling Rain fand reißenden Absatz und so kam es, daß ich selbst leer ausging und mir den Tonträger im Geschäft besorgen muss. Er ist übrigens bei dem norwegischen Label Hubro erschienen.

Vor Jae hatten die drei Pariser von General Bye Bye ein äußerst abwechslungsreiches, spannungsgeladenes und ungewöhnliches Konzert abgeliefert. Highlight war der Einsatz einer roten finnischen Harfe, dessen Name mir schon wieder entfallen ist. Ab und zu gab es aber auch pluckernde Diskobeats, melodramatische Songs im Stile von Blonde Redhead und eine Melancholie, die an Serge Gainsbourg und französiche Spielfilme der 1970er Jahre denken ließ.



Anmerkung zu dem Video von General Bye Bye: die Sängerin (eine Deutsche) mit der sensationellen Jane Birkin Stimme, die man im Clip sehen und hören kann, ist nicht mehr in der Band.

Montag, 24. Januar 2011

#33: Bird On The Wire & Sister Fay & Agathe, 23.01.11


Konzert: Bird On The Wire & Sister Fay & Agathe

Ort: ein Wohnzimmer irgendwo in Paris, Oliver Peel Session # 33
Datum: 23.01.11
Zuschauer: 55 oder so, wahrscheinlich wieder ein neuer Rekord

Konzertdauer: Bird On The Wire etwa 40 Minuten, die beiden anderen Mädels je 4 Lieder



"Encore une session pleine", würde der Franzose sagen - erneut eine mit guter Musik vollgepackte Session.



Bird On The Wire aus Amsterdam waren meine Gäste und begeisterten die Zuschauer mit ihrem sehr charmanten und intimen Folkpop. Eine Band mit einer guten Frauenquote - zwei Mädchen ein Junge- und der liebreizenden Rosa Ronsdorf an der Spitze. Ganz junge Leute noch, diese netten Holländer. Gitarrist Thijs ist gerade einmal 19, Drummerin und Glockenspielerin Nina 22 und Sängerin Rosa 23. Dafür, daß sie erst seit 2010 zusammen spielen, harmonisieren sie bereits erstaunlich gut. Die Demo-Cd mit dem schönen Artwork fand reißenden Absatz.



Ebenfalls sehr jung die Schwedin Frida Andersson aka Sister Fay. die 21jährige hatte ich gebeten, ein paar Lieder zu Einstimmung zu spielen und diese Aufgabe meisterte sie mit Bravour. Mit ihrer jazzigen Kleinmädchenstimme und ihren wundervollen blauen Augen bezirzte die Blondine so manchen unserer Gäste und durfte sich über Applaus und einige CD Verkäufe freuen.



Als special guest für die Aftershow hatte ich zudem die junge Pariserin Agathe gewinnen können.



Ich hatte sie erst kürzlich auf der Homeshow von Valerie kennengelernt und war auf ihre überaus entzückenden Videos auf youtube auferksam geworden. Zusammen mit ihrer Freundin Josephine spielt sie dort exzellente Coverversionen von Beirut, Radiohead, Alela Diane und anderen. Heute brachte sie zwei Eigenkompositionen zum Vortrage, bevor sie mit einem Lied der französischen Chansonsängerin Barbara aufwarten konnte. Die Gäste, die geblieben waren, tobten vor Begeisterung.
Was für eine Stimme!



Demnächst mehr Details, dann auch Videos von dieser Session # 33.

Bei Rockerparis gibt es bereits hübsche Fotos von Bird On The Wire, Sister Fay, Agathe und dem Publikum zu bewundern, klick!


Sonntag, 21. November 2010

#32: SuperBravo & Unbunny, 20.11.10


Konzert: SuperBravo (Sängerin Holden) & Unbunny

Ort: ein Wohnzimmer irgendwo in Paris, Oliver Peel Session # 32
Datum: 20.11.2010
Zuschauer: um die 40 oder so
Konzertdauer: pro Künstler je 45 Minuten





In einem Buch über Etikette und Benimm habe ich mal gelesen, das man es nicht machen soll, aber ich tue es trotzdem: Ich lobe diesmal an erster Stelle meine Frau. Sie war (genau wie ich im Übrigen) sehr müde und abgekämpft von der Arbeitswoche und nervlich extrem dünnhäutig. Lust, Baguettes für 40 Leuten vorzubereiten, hatte sie deshalb nur sehr bedingt. Dennoch hat sie ingesamt 15 Stangenbrote auf kreative Weise mit schmackhaften Zutaten belegt, eine hausgemachte Mayonnaise hergestellt und die Leute bestens verköstigt. Aber nicht, daß ihr denkt, ich würde mich wie ein Pascha zurücklehnen und diesen Teil der Sessions komplett der Frau im Hause überlassen. Die Einkäufe erledige ich alleine und die Damen in der Boulangerie (Bäckerei) schauten mich schon etwas seltsam an, als ich mit einem riesigen Sack mit 15 Baguettes unter dem Arm den Laden verließ. In der anderen Hand hatte ich zwei Blumensträuße, weil ich immer frische Blumen für die Musiker und die gesamte Atmosphäre haben möchte. Dann fiel mir ein, daß ich auch noch Pfeffer und Salz besorgen musste, was zur Folge hatte, daß ich in einem knackvollen Supermarkt hinter Leuten anstehen musste, die ihre gesamten Wocheneinkäufe an diesem Samstag erledigten. Zu Hause angekommen, stellten wir zehn Minuten später fest, daß uns die Butter ausgegangen war. Die Atmosphäre war angespannt (um es einmal vorsichtig auszudrücken), zumal ich die Künstler für 17 Uhr geladen hatte und es inzwischen bereits 16 Uhr 45 war. In diesem Moment hätten wir wirklich am liebsten alles hingeworfen und uns im Bett die Decke über den Kopf gezogen. Dann funktionierte Céciles iphone nicht mehr, ein Drama für sie, sie ist süchtig nach diesem Ding! Außerdem wollten uns ja auch Gäste anrufen. Zu allem Überfluss fand ich meine Haustürschlüssel nicht mehr, obwohl ich eine viertel Stunde nach ihnen suchte. Mit dem Schlüsseln meiner Frau rannte ich in den kleinen Supermarkt um die Ecke, der gerade dabei war zu schließen. Glücklicherweise konnte ich die zwei Päckchen Butter noch erstehen. Kurz nach 5 stand dann Armelle alias SuperBravo vor unserer Haustür. Die Baguettes waren noch nicht fertig. Nett wie sie ist, packte sie sofort mit an und half bei den Vorbereitungen mit. Als wir aber einen kurzen Soundcheck durchführen wollten, bemerkte sie, daß sie ihr Mikro vergessen hatte und das brauchte sie für ihre gesampelten Passagen unbedingt. Also fuhr sie kurzerhand in ihre Wohnung zurück. Hilfe, es war alles so chaotisch! Die Gäste tröpfelten ein, aber die Künstler waren nicht da! Mist! Normalerweise zitiere ich sie immer extra eine Stunde früher zu uns, um alles in Ruhe vorzubereiten. Superbravo war also wieder weg und Unbunny noch nicht da. Ein kleines Drama, aber vor meinen Gästen tat ich so, als sei ich bestens drauf, obwohl ich innerlich bebte. Achso: hatte ich erwähnt, daß die Glühbirne im Bad kaputtging? Da wo sich die Gäste nach dem Toilettengang die Hände waschen, you know? Und die Konstruktion so scheiße ist, daß man erst eine Vorkehrung abmontieren muss (wozu man eine Leiter braucht), bevor man die neue Birne anbringen kann?! Zeit dafür hatten wir keine. Wie auch? Also stellte ich behelfsweise ein kleines Teelicht ins Bad. Ach irgendwie lief alles schief!



Aber es wurde alles gut...

Wie gut, erzähle ich, wenn ich ausgeschlafen bin. Achso: ich habe meine Haustürschlüssel wiedergefunden. Sie waren in die Sofaritze gerutscht.


Montag, 8. November 2010

#31: Les Shelleys & Gregory And The Hawk & Snailhouse, 07.11.10


Konzert: Les Shelleys, Gregory & The Hawk, Snailhouse

Ort: ein Wohnzimmer mit einem versifften Teppich irgendwo in Paris, Oliver Peel Session # 30
Datum: 07.11.2010
Zuschauer: keine Anhnung. 40? 50? Ich blick' da nicht mehr durch...
Konzertdauer: pro Künstler etwa 35 Minuten


Ok, Meredith aka Gregory and The Hawk fand es seltsam, daß sie eine CD von Jack Johnson in meiner Schrankwand entdeckte (wann habe ich die denn gekauft?? gehört habe ich sie höchstens ein mal), aber ich glaube, daß sie und die anderen famosen Künstler des heutigen Abends sich trotzdem wohlgefühlt haben. Meredith mag jetzt glauben, daß ich einen beschissenen Musikgeschmack habe, aber sie sorgte selbst dafür, daß mehr gute CDs hinzukommen, denn ich habe ihr hinterher glatt ihr Gesamtwerk abgenommen. Mit ihrer süßen Kleinmädchenstimme bezirzte sie mich von der ersten bis zur letzten Minute ihres sublimen Sets. Ich schmolz dahin, als sie von der Gitarre zur kleinen Harfe wechselte und auf dem Boden kauernd eine ihrer herzerweichenden Balladen spielte. Ich hätte ihr stundenlang zuhören können!





Kurios: Ohne es zu wissen hatte ich Meredith vor ein paar Tagen auf einer großen Bühne gesehen. Sie sang beim Konzert von Mice Parade im Café de la danse mit und Adam Pierce, der Sänger von Mice Parade stand heute zu meiner größten Verblüffung ebenfalls in meiner Küche. Er war aber "nur" Zuschauer, spielte selbst nicht, sondern trank lieber Bier (oder war es Wein?).



Zweiter Act des schönen Abends war das Duo Tom Brosseau & Angela Correa aka Les Shelleys, die originelle Coverversionen zum Besten gaben. Der Evergreen Somethin' Stupid von Nancy und Frank Sinatra wurde in ganz neuem Gewande, aber relativ nah am Original präsentiert und am Ende spielten sie Green Door, einen Klassiker von Bob Davie/Marvin Moore (Lyrics) den ich in der Version von Elvis-Klon Shakin Stevens kannte. Amüsant: bei Green Door von Shaky handelt es sich um meine allererste selbstgekaufte Platte. 1981 war das. Da waren einige unserer heutigen Zuschauer noch gar nicht geboren...

Ein stimmunsvolles, charmantes Konzert!






Als Letzte hetzte ich die Kanadier Snailhouse auf meine Gäste. Ein Dreier, in dem zwei Mikes und ein Kyle (am Bass) spielten. Mike Feuerstack, der Chef der netten Truppe, hatte vorher genau wie Meredith meine CD Sammlung inspiziert, dort aber aus seiner Sicht Erfreulicheres als Jack Johnson gefunden. Silberlinge von Arcade Fire nämlich, mit dessen Drummer Jeremy Gara Mike zusammengearbeitet hat (Jeremy fungierte als Producer). Der Auftritt von Snailhouse war der am stärksten instrumentierte des heutigen abends, denn Feuerstack sang laut und eindringlich und Basser Kyle hatte sein Instrument an den Verstärker angeschlossen. Zudem spielte der andere Mike mit einem Schneebesen Schlagzeug. Mein Freund Sebastian, der schon auf vielen vorigen Sessions zugegen war, sprach hinterher vom besten Konzert, daß er je in unserer Wohnstube gehört hatte.

Insgesamt: wundervoll! Danke an alle die gekommen sind, so aufmerksam und vorbildlich leise zugehört, Geld in den Hut geworfen und CDs gekauft haben. Auch Musiker müssen von irgend etwas leben, um ihre schöne Kunst weitertreiben zu können. Und ich bin sicher, daß niemand die CD Käufe bereuen wird.

Merci tout le monde. Vous étiez magnifique! À la prochaine!

Fotos und mehr Videos (danke schon einmal an Uschi für die obigen Mittschnitte!) in Kürze!

Gregory and The Hawk & Les Shelleys auf Tour in Deutschland:

15.11.2010: Hafen 2, Offenbach
16.11.2010: Mondial Halle @ Cafe Keese, Hamburg
17.11.2010: In Love With, Berlin, 19 Uhr
17.11.2010: Bang Bang Club, Berlin, 23 Uhr

außerdem:

25.11.2010: Claques 2 Festival, Lausanne, Schweiz
26.11.2010: Helsinki, Zürich

Die letzten Tourdaten von Snailhouse:

08.11.2010: Dwaze Zaken, Amsterdam
09.11.2010: Brause, Düsseldorf
10.11.2010: Kult 41, Bonn

-Sehr lesenswert: Top Blogger Eike vom Klienicum zu Gregory and The Hawk, klick!
und zu Les Shelleys, klick!
- Tres belle chronique en français de ce concert par Mickael sur PopNews, ici